Willkommen an Bord!

Segeln ist ein Sehnsuchtsort. Viele begleitet dieser Sehnsuchtsort jahrelang in ihren Träumen,
bis eines Tages der Knoten platzt und der Traum anfängt Realität zu werden. Erste Scheine
werden gemacht, Erfahrungen auf fremden Schiffen gesammelt, bis eines Tages der große
Schritt kommt: Der erste Segeltörn auf dem eigenen oder gecharterten Schiff.

Oft folgt dem Traum ein böses Erwachen. Das Wissen, das in den amtlich vorgeschriebenen Scheinprüfungen erworben wurde, reicht nicht aus, um sich selbst und Freunde oder Verwandte sicher vom einen in den anderen Hafen segeln zu können.

Angst wird zum Begleiter bei jedem Manöver und schnell können Schäden am eigenen Schiff oder an Nachbarschiffen entstehen. Jedes Anlegemanöver ist ein Ritt auf Messers Schneide, dem Stoßgebete um günstigen Wind und großzügig bemessene Anlegeboxen vorausgehen.

Je besser Sie Ihr neues Schiff kennen lernen, desto mehr Fragen stellen sich Ihnen und kein Fachbuch weiß Rat: Wie ist mein Schiff zu manövrieren, wenn der Wind plötzlich böig wird? Wer kann welche Hilfestellungen sicher leisten? Wann sollten lieber alle außer dem Skipper und ggf. einem Helfer still  sitzen, um das Manöver (und sich selbst) nicht zu gefährden?

Wer nicht mit segelnden Familienmitgliedern groß geworden ist, macht spätestens jetzt die Erfahrung, dass Segeln nicht das Gleiche ist wie Autofahren. Beim Fahren eines Autos befindet man sich auf festem Grund und muss nur das Manövrieren, Verkehrsregeln und das Verhalten anderer zu berechnen lernen. Beim Segeln ist das anders.

Wer ein Schiff segeln will, muss es mit zwei herausfordernden Komponenten aufnehmen:

  1. Der Untergrund, auf dem das Schiff sich bewegt ist flüssig und kommt mit eigenen Herausforderungen wie Strömungen, Tiefgang oder Welle einher, die je nach Revier sehr unterschiedlich auf das Schiff einwirken können. Die Bedingungen beim Ablegen, während des Törns und beim Ablegen können so unterschiedlich sein wie Tag und Nacht.
  2. Das Schiff wird angetrieben vom Wind. Einen Segelschein erworben zu haben bedeutet nicht unbedingt segeln zu können, die Eigenschaften der angeschlagenen Segel, die Masse des Schiffs, die Eigenschaften des Reviers und weiteres können höchst individuelle Herausforderungen bieten.


Wer segelt fährt nicht einfach los. Wer segelt muss sich vor dem Ablegen mit allen Gegebenheiten des Reviers, bzw. der Strecke vertraut machen, die zurückgelegt werden soll. Ist das Gewässer tief genug für unser Schiff? Passen wir unter allen Brücken hindurch, die wir passieren wollen? Schaffen wir es sicher durch die Fahrrinnen, die vor uns liegen zu segeln/motoren, etc.? Zudem sollte bevor das Schiff den Hafen verlässt, sichergestellt werden, dass die Crew in der Lage ist das Schiff in dem oder den anvisierten Häfen anschließend sicher wieder anzulegen. In den vergangenen über 30 Jahren, die ich auf See verbracht habe, habe ich das eine oder andere Mal als abenteuerlich zu beschreibende Anlegemanöver beobachtet, bei denen es auch vorkam, dass ein Crewmitglieder in große Gefahr gebracht wurden.

Zwischen dem Ab- und Anlegen kommen wie schon angedeutet die
Herausforderungen durch das gewählte Revier sowie Wind und Wetter hinzu. Diese Herausforderungen muss die Crew – anders als bei einem Auto, das unterwegs jederzeit anhalten und neue Mitreisende aufnehmen oder absetzen kann –  ab dem Zeitpunkt des Ablegens aus eigener Kraft meistern.
Wer  den Hafen verlassen hat, muss mit den Fähigkeiten auskommen, die alle Mitsegler an Bord gebracht haben zum Zeitpunkt des Ablegens .

Um bei dem Vergleich mit dem Auto zu bleiben will ich Ihnen einen weiteren Irrglauben von Segelanfängern aufzeigen: Wer mit dem Auto losfährt, und wenig Fahrpraxis hat geht in der
Regel nur dann ein Risiko ein, wenn er selbst aktiv etwas unglückliches tut (zügiges Fahren, …). Wetter- oder Umweltbedingungen können beim Autofahren nur unter seltenen oder extremen Bedingungen zu lebensgefährlichen Situationen führen. Wer nicht gut einparken kann, lässt sein Auto einfach am Straßenrand stehen. Irgendeine Lösung findet sich immer. Sei es eine nach StVO verbotene.


Mit einem Segelschiff ist das anders. Wer nicht anlegen kann, der kann nicht festmachen und bleibt dem Willen der See unterworfen.

Unerfahrene Skipper bringen deshalb nicht nur das Schiff in Gefahr, sondern
neben ihrer Mannschaft auch Personen, die bei einem Anlegemanöver zu Hilfe eilen
oder solche, die versuchen ihre eigene Yacht vor dem sich bedrohlich nähernden fremden
Schiff zu schützen.


Charterkunden schließen heutzutage fast immer eine Kautionsversicherung ab, um im Schadensfall keine finanziellen Einbußen zu haben. Doch was ist mit den anderen Seglern im Hafen, deren Yacht man beim Anlegemanöver beschädigt hat? Vielleicht ist der Schaden so schwer, dass für diese Segler aufgrund des Schadens die sorgfältig über mehrere Wochen vorbereitete Segelsaison vorzeitig beendet werden muss?

Ja, in den meisten Fällen kommt es nicht so schlimm, aber auch ein ordentlicher Kratzer an der Bordwand, den sich ein Eigner täglich ansehen muss, bevor er im Winterlager beseitigt wird tut einem passionierten Segler im Herzen weh.

Segeln kann Familien zusammenschweißen, Paare verbinden und Freundschaften vertiefen. Damit das so ist, bleibt oder werden kann, helfe ich Ihnen gerne in einem auf Ihre Fähigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen abgestimmten Training auf Ihrem eigenen (oder gecharterten) Schiff. Sehr gerne unterstütze ich Sie bei der Wahl der für Sie richtigen Yacht.

Achten Sie beim Kauf Ihrer Segelyacht darauf, dass Sie eine Yacht erwerben, die zu Ihren seglerischen Fähigkeiten und zu Ihrem Revier passt und nicht das Segelschiff Ihrer Träume. Es könnte sich schnell zum Albtraum entwickeln.  Auf dieser Seite finden Sie Erfahrungsberichte vom Einhandsegeln mit und ohne Familie. Sie erfahren ein wenig über meine Arbeitsweise und mich.

Ich freue mich darauf, Sie persönlich kennen zu lernen!


Ihr Paul Krause